„Wenn ich an New York City denke, dann denke ich an Central Park, die 5th Avenue und den Broadway. Eine meiner absoluten Lieblingsstädte! Doch die Megacity am Atlantik ist auch die Stadt des Wassers und echter Hotspot für Freiwasserschwimmer.“
Für mich war also klar, dass ich unbedingt am „20 Bridges Swim“ teilnehmen muss. Was sich aber nach viel Glamour und toller Kulisse anhört, ist einer der härtesten Freiwasserwettkämpfe der Welt. Die anspruchsvolle rund 46 km lange Strecke verläuft um die Freiheitsstatue. Der Hudson River trennt das Stadtzentrum von New Jersey und verbindet das Meer mit den großen Seen. Der East River fließt zwischen den Stadteilen Manhattan und Bronx im Norden und Brooklyn und Queens im Süden. Besonders die verschiedenen Flussarme und die damit verbundenen verschiedenen Strömungen sind nur etwas für geübte Freiwasserschwimmer und erfordern viel Kraft und Konzentration. Darüber hinaus ist das verzweigte Kanalnetz viel befahren und die Wasserqualität dementsprechend schlecht, denn der gemeinsame Hafen New York/New Jersey gehört zu den größten der USA. Gerade dieser Fakt war für mich eine größere Umstellung. Überall waren Boote und Schiffe. Viele Ablenkungen also, die einen aus der Konzentration reißen können. Zum Glück hat mich mein Trainer, Joshua Neuloh, gut auf diesen Umstand vorbereitet und auch mein anderer Coach, Adam Walker, gab mir vom Beiboot immer wieder die richtigen Tipps. So gelang es mir mit 8 Stunden, 12 Minuten und 37 Sekunden als drittschnellste Europäerin und erste Deutsche ins Ziel zu schwimmen. Gleichzeitig bedeutet dies für mich den Titel „Triple Crown of Open Water Swimming“. Diesen Titel dürfen nur die Schwimmer tragen, die den Ärmelkanal, den Catalina Channel und den Rundkurs um Manhattan geschafft haben. Eine absolute Ehre und ich bin wirklich stolz auf meine Leistung!